Niederlande

Reisen in die Niederlande – Urlaub: Meer und mehr

Flach und vom Wasser geprägt – das sind die Niederlande gewiss. Aber neben den schier endlosen Küsten, Stränden und Wasserwegen bietet unser Nachbarland auch eine nahezu endlose Zahl von Attraktionen und Besonderheiten – weite Landschaften, großartige Kultur, Jahrhunderte wechselvoller Geschichte. Jeder kennt die Klischees der Tulpenfelder, Grachten und Windmühlen, aber kaum jemand kennt das Land wirklich. Behaupten wir jedenfalls. Kommen Sie mit Via Verde auf eine Reise in die Niederlande und entdecken Sie, was Sie vielleicht schon zu kennen glaubten. So kannten Sie es sicher noch nicht!

Vier Gründe die Niederlande zu bereisen      Landesinfos      Highlights der Niederlande      Reiseleitfaden

Niederlande-Aktivreise: Zwischen den Meeren

Die Highlights

  • Radeln am Meer, auf Deichen und durch zeeländische Dörfer
  • Wandern in alten Poldern und Heckenlandschaften
  • Historische Handelsstädte des „goldenen Zeitalters“
  • Genießen von Muscheln, Käse und Hering
  • Besuch einer Holzschuhfabrik

Das Besondere

  • Mit dem E-Bike unterwegs
  • Mit der Fähre über die Westerschelde
  • Kundige, spannende Führung durch einheimische Experten
Gruppe
6-12 Pers
7 Tage

leicht

Entspannen, Genuss, Kultur, Radfahren, Wandern

Hauptstadt
Amsterdam
Fläche
41,5 Tsd. km²
Bevölkerung
32 Mio.
Landessprache
Niederländisch
Währung
Euro (EUR)
Religion
überwiegend ohne religiöse Bindung
Zeitverschiebung
keine

Vier Gründe, warum sich eine Niederlande-Reise lohnt

So gegensätzlich
Die Niederlande sind ein Land der Widersprüche. Eine konstitutionelle Monarchie und doch zutiefst demokratisch. Traditionell christlich, heute überwiegend konfessionell ungebunden und doch von einer Vielzahl religiöser Gruppen geprägt. Dicht besiedelt und dennoch voller weiter Naturräume und Schutzgebiete. Multikulturell und doch ganz typisch niederländisch – die Liste ließe sich fortsetzen. Ein Urlaub in den Niederlanden ist viel interessanter, als unsere Klischees es vermuten lassen.

 

So nah und doch so anders
Gerade im Nordwesten Deutschlands liegen die Niederlande vor der Tür – ein paar Stunden und man ist in Zeeland oder Amsterdam. Und doch sind die Niederlande so ganz anders als Deutschland – kulturell, historisch, selbst von ihrer Landschaft und Natur her. Wer die Grenze zu unserem Nachbarland überquert, findet sich im Urlaub in einer völlig anderen Welt wieder. So ist das Land der Windmühlen und Käsemärkte etwa in Architektur und Städtebau weitaus progressiver als Deutschland und experimentiert seit Jahrzehnten mit unterschiedlichen Bau- und Siedlungsformen. Entdecken Sie es bei einer Städtereise!

So vielseitig
Trotz ihrer geringen Größe sind die Niederlande geografisch und kulturell ein sehr vielseitiges Land. Unterschiedliche Natur- und Kulturlandschaften wechseln sich ab und nur wenige Kilometer weiter kann alles schon ganz anders aussehen. Aber auch in den Städten bietet sich ein buntes und vielseitiges Bild. Der heute so gern strapazierte Begriff der Diversität gehört in den Niederlanden seit langem zum gelebten Alltag. Überzeugen Sie sich in ihrem Urlaub!

 

So schön
Die Niederlande haben ihren ganz eigenen Reiz, dem sich Besucher kaum entziehen können. Die Weite der Landschaft, die Nähe des Meeres und das allgegenwärtige Wasser schaffen Urlaubsziele mit einer besonderen Atmosphäre. Und noch etwas: Die nachhaltige, naturerhaltende Planung der Ortschaften und Landschaften führt dazu, dass die Niederlande viel weniger verbaut und verschandelt wirken als viele andere Länder. Nicht von ungefähr zählen sie seit Jahren zu den beliebtesten Reiseländern in Westeuropa.

Allgemeine Landesinformationen Niederlande

Geographie
„Gott hat die Welt erschaffen, aber Holland haben die Holländer erschaffen!“

Wie kaum ein anderes Land der Erde sind die Niederlande flach und vom Wasser geprägt. Teile des Landes wurden durch Landgewinnung dem Meer abgewonnen und werden als Polder bezeichnet. Ungefähr ein Fünftel der Landesfläche ist mit Wasser bedeckt, wovon das IJsselmeer den größten Teil ausmacht – eine ehemalige Nordseebucht namens Zuiderzee, die 1932 durch einen 29 Kilometer langen Abschlussdeich eingepoldert wurde.

Ungefähr die Hälfte des Landes liegt weniger als einen Meter über, rund ein Viertel unterhalb des Meeresspiegels. Die flachen Gebiete werden durch Deiche vor Sturmfluten geschützt, die insgesamt eine Länge von 3.000 Kilometern haben.

Und der höchste Punkt des niederländischen Festlandes, der Vaalserberg im Dreiländereck zu Deutschland und Belgien, befindet sich stolze 322,5 m über dem Amsterdamer Pegel. Hochalpin geht anders…

Klima und beste Reisezeiten
Die Hauptwindrichtung ist Südwest. Daraus resultiert ein gemäßigt maritimes Klima mit kühlen Sommern und milden Wintern. An der Nordseeküste ist das Klima stärker atlantisch geprägt. Nach Osten hin nimmt der atlantische Einfluss etwas ab, sodass man zur deutschen Grenze hin eher von subatlantischem Klima sprechen kann – mit etwas kälteren Wintern und leicht wärmeren Sommern.

Die jahreszeitlichen Temperaturunterschiede sind recht gering, denn die Nordsee fungiert im Winter als Wärmespeicher, sodass die Winter nicht zu kalt werden. Im Frühjahr und Sommer ist das Wasser der Nordsee allerdings recht kalt und hat so einen kühlenden Einfluss auf das Klima in Küstennähe. Der durchschnittlich wärmste Monat ist der August (+20°C), der kälteste der Januar (-1°C).

Die Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter werden größer, je weiter man in den Süden kommt und sich von der Küste entfernt. Niederschlagstage breiten sich recht gleichmäßig über das ganze Jahr aus; jedoch ist von Oktober bis Februar in Küstennähe mit Stürmen zu rechnen.

TIPP: Die besten Reisezeiten für einen Aufenthalt in den Niederlanden sind das späte Frühjahr (Mai und Juni) der Sommer (Juli und August) und der Herbst (September bis November). Aber auch eine Winterreise in die Niederlande hat ihre reizvollen Aspekte.

 

Flora und Fauna

Die wenigen Waldflächen, die es heute in den Niederlanden noch gibt (ca. 8 Prozent des Landes), wurden zum Großteil angepflanzt. Vor allem in den Provinzen Utrecht und Gelderland finden sich neben Nadelwäldern auch Eichen- und Buchenwälder.

Ursprüngliche Vegetation findet man dagegen in den Heidelandschaften der trockenen Geestgebiete und den Nieder- und Hochmooren. Auf Dünen entlang der Küste wachsen Strandhafer, Stranddisteln und Silbergras, die mit ihren Wurzeln den Boden befestigen und so die Bodenabtragung vermindern. Im Küstengebiet finden sich auch salzwasserresistente Pflanzenarten.

Typisch für die niederländische Landschaft sind neben landwirtschaftlichen Nutzflächen die großen Felder mit angepflanzten Blumen (vor allem Tulpen, Narzissen und Hyazinthen), die im Frühjahr weite Teile des Landes bedecken.

In den kleinen Waldgebieten finden sich die für Mitteleuropa typischen Tiere wie Füchse, Hasen und Rehe; in den zahlreichen Gewässern der Polder leben Fischotter. Seit den Neunzigern wurden Biber in den Niederlanden erfolgreich wieder angesiedelt (die ersten Tiere kamen übrigens von der Elbe).

Vielfältig ist die Tierwelt, vor allem die Vogelwelt, am Wattenmeer und auf den Westfriesischen Inseln: Neben Seehunden leben hier typische Wattvögel wie der Strandläufer und der Austernfischer, zahlreiche Seevögel wie Möwen, Seeschwalben und Ibisse finden hier einen idealen Lebensraum. Teile der Westfriesischen Inseln wurden zu Naturschutzgebieten erklärt.

Die Bevölkerung der Niederlande
Die Einwohnerzahl beträgt derzeit ca. 17 Millionen. Mit über 400 Einwohnern pro Quadratkilometer sind die Niederlande extrem dicht besiedelt. Die Bevölkerung ist zudem sehr ungleichmäßig verteilt. Fast 45 Prozent leben in den drei westlichen Provinzen, während in den übrigen neun Provinzen, die 80 Prozent der Landesfläche ausmachen, nur wenig mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt. Ein Ballungsgebiet besonderer Art ist die „Randstad“, also die Städte Rotterdam, Den Haag, Amsterdam und Utrecht mit ihren Einzugsgebieten.

Die Bevölkerung der Niederlande wächst um durchschnittlich 0,5% im Jahr. Rund 4% der Bevölkerung werden von Einwanderern aus den ehemaligen Kolonien Indonesien, Neuguinea, Surinam und den Niederländischen Antillen gebildet. Dazu kommen Minderheiten von Türken, Deutschen und Marokkanern und rund 360 000 Friesen.

Sozial- und Gesundheitswesen des Staates sind sehr gut ausgebaut und bei der Lebenserwartung liegen die Niederlande in Europa mit an der Spitze. Ein Kuriosum ist, dass unsere Nachbarn auch die im Durchschnitt größten Menschen der Welt sind – seien Sie also nicht enttäuscht, wenn Sie sich auf einer Reise in die Niederlande plötzlich eher klein fühlen.

  
Die Niederländer und die Religion
Die niederländische Bevölkerung gilt inzwischen als eine der am wenigsten religiösen in Europa. 2018 sank der Prozentsatz der konfessionell gebundenen Bürger über 18 Jahren auf 48%. Zugleich stieg die Zahl der Konfessionslosen auf 52%.

Jene Niederländer, die Mitglied einer Religionsgemeinschaft sind, verteilen sich wie folgt auf die unterschiedlichen Religionen: 23% römisch-katholisch, 15% protestantisch, weitere 10% gehören anderen Religionen wie Islam, Judentum, Hinduismus oder Buddhismus an. Als religiös nicht gebunden betrachten sich laut einer 2016 veröffentlichten Studie nicht weniger als 67,8 %.

Hinsichtlich der Verteilung gibt es deutliche geographische Unterschiede. Während sich im urban geprägten Westen und Norden vor allem Konfessionslose finden, gibt es im Süden den höchsten Anteil an Katholiken. Und während im Landesdurchschnitt nur 1/6 der Menschen regelmäßig Gottesdienste besucht, liegt die Zahl im protestantischen „Bibelgürtel“, der sich quer durch die Niederlande zieht, deutlich höher. Eine Kirchensteuer wird in den Niederlanden nicht erhoben.

Sprachen in den Niederlanden
Die Amtssprache im gesamten Staat ist die niederländische Sprache, die aus niederfränkischen Mundarten entstanden ist. Das mit dem Niederländischen eng verwandte Westfriesisch ist in der Provinz Friesland die zweite Verwaltungssprache. In der südwestlichen Hälfte des Landes werden nach wie vor niederfränkische (ripuarische) Dialekte gesprochen.

Viele ältere Niederländer verstehen etwas Deutsch, und viele Jüngere sprechen Englisch. Verständigungsprobleme auf Reisen in die Niederlande sind daher selten.

Einige praktische Begriffe für Ihre Reise in die Niederlande:

Hallo! Hallo!
Guten Tag! Goede Dag!
Tschüss! Doei!
Auf Wiedersehen! Tot ziens!
Ja Ja
Nein Nee
Danke! Dank U / je wel!
Bitte! Alsjeblieft!
Entschuldigung… Sorry…
Prost! Proost!

 
Die niederländische Geschichte
 So modern und fortschrittlich die Niederlande uns heute erscheinen, sind sie doch ein Land mit einer langen Geschichte. Sie beginnt in der Neuzeit mit der Abspaltung der calvinistischen Provinzen vom spanischen Königreich. 1581 erklärte die allgemeine Ständeversammlung ihre Unabhängigkeit von der spanischen Krone. In dieser Abschwörungsakte wurde erstmals in der Geschichte überhaupt ein von Gott inthronisierter König für abgesetzt erklärt. Erst nach einem achtzigjährigen Krieg wurde die Unabhängigkeit der Niederlande im Westfälischen Frieden anerkannt – am 15. Mai 1648. Dieses Datum gilt als Geburtstag der heutigen Niederlande, die sich zeitgleich mit der Schweiz vom Heiligen Römischen Reich trennten. Die südlichen Regionen, das heutige Belgien, blieben hingegen bei Spanien, so dass die Niederlande fortan geteilt waren. In der Folge wuchsen die Niederlande als Republik zur größten Handels- und Wirtschaftsmacht des 17. Jahrhunderts heran – eine Epoche, die noch heute als Goldenes Zeitalter bekannt ist. In dieser Zeit wurden niederländische Handelsposten auf der ganzen Welt errichtet – und zwar nicht vom Staat, sondern von den beiden ersten Aktiengesellschaften der Geschichte, der Niederländischen Ostindien-Kompanie und der Niederländischen Westindien-Kompanie. Bekannt ist die Gründung von Nieuw Amsterdam, welches später in New York umbenannt wurde. In Asien schufen die Niederländer ihr Kolonialreich Niederländisch-Indien, das heutige Indonesien, das erst Ende 1949 unabhängig wurde. Auch in der Karibik und im Nordosten Südamerikas gewannen die Niederlande Kolonien.

In Europa waren die Niederlande im 17. Jahrhundert eine Großmacht, angeführt von bürgerlichen Politikern. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht behaupteten sie sich 1667 gegen England und hielten sogar die Expansion des französischen Sonnenkönigs Ludwig XIV. auf. Die Innenpolitik prägte ein ständiger Abstimmungsprozess zwischen den Ständeversammlungen der einzelnen Provinzen – ein gravierender Unterschied zu fast allen anderen europäischen Ländern, in denen die Macht stark zentralisiert war und sich in der Hand eines Monarchen konzentrierte. Die frühe Demokratisierung der Niederlande hat hier ihren Ursprung. Die Expansion des kleinen Landes im Goldenen Zeitalter ging mit einer kulturellen Blütezeit einher, die Maler wie Rembrandt und Vermeer, Philosophen wie Spinoza, und Wissenschaftler wie Huygens und Leeuwenhoek hervorbrachte. Beim Wiener Kongress beschloss man, die belgischen und die niederländischen Provinzen, die seit dem Niederländischen Aufstand des 16./17. Jahrhunderts voneinander getrennt gewesen waren, zu einem Staat zusammenzufassen: zum Vereinigten Königreich der Niederlande. Mit Wilhelm I. trat ein Fürst aus dem Hause Oranien an die Spitze des neuen Königreiches. Durch die Verfassung von 1815 wurde es zu einer konstitutionellen Erbmonarchie. 1831 führte die Belgische Revolution zur Gründung eines eigenen Nationalstaates, des Königreichs Belgien. Aber erst 1839 erkannte die niederländische Regierung den Nachbarstaat offiziell an. Die Verfassung von 1848 machte das Land zu einer konstitutionellen, fast parlamentarischen Monarchie. Weitreichende Reformen begründeten in den Folgejahren die liberale niederländische Moderne. In den Wirren der beiden Weltkriege erschienen die Niederlande geradezu als ein ruhender Pol. Die ungewöhnliche Stabilität der Verhältnisse symbolisierte Königin Wilhelmina, die seit 1898 regierte und den Thron erst 1948 an ihre Tochter Juliana weitergeben sollte. Um so größer war dann im Mai 1940 der Schock des deutschen Einmarsches. Nach ihrer Befreiung durch die Alliierten 1945 wurden die Niederlande zu einer tragenden Säule des neuen Europas und traten 1957 der EU bei.

 
Kunst und Kultur in den Niederlanden
Kunst und Kultur spielen in den Niederlanden eine zentrale Rolle, nicht zuletzt, weil sie von Staat und Gesellschaft seit Jahrhunderten gezielt gefördert werden. Auch heute noch werden historische und zeitgenössische Kunst und Kultur Sie bei Ihrer Niederlande-Reise auf Schritt und Tritt begleiten.

Das besagte Goldene Zeitalter (niederländisch „de Gouden Eeuw“) bezeichnet in der Geschichte der Niederlande eine rund einhundert Jahre andauernde wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit, die etwa dem 17. Jahrhundert entspricht. Auf ihrem Höhepunkt um 1650 arbeiteten in Holland an die 700 Maler, die jährlich etwa 70.000 Gemälde fertig stellten. Dies ist in der gesamten Kunstgeschichte beispiellos; weder in der italienischen Renaissance, noch im Frankreich des Impressionismus gab es etwas Vergleichbares. Insgesamt produzierten diese niederländischen Maler mehrere Millionen Gemälde, weshalb heute nahezu jedes Museum für alte Kunst niederländische Gemälde zeigt.

Die Niederlande wurden also zu einer riesigen Kunstfabrik, wobei sich einzelne Maler immer mehr auf bestimmte Sujets und Genres spezialisierten: Landschaften, Tierbilder, Stillleben, oder sogar Bauernschwänke. Die größten Vertreter ihrer Zunft, wie Rembrandt oder Vermeer, waren jedoch deutlich vielseitiger und malten in ganz unterschiedlichen Genres.

Die Errungenschaften des goldenen Zeitalters waren jedoch nicht auf die Malerei beschränkt. Sie umfassten daneben auch Musik, Dichtung, Baukunst und vor allem die Wissenschaften, die damals ja noch zu den Künsten gezählt wurden.

Eine zweite kulturelle Blütezeit begann in den Niederlanden gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Maler wie Vincent van Gogh und Piet Mondrian, oder Designer wie die Gruppe De Stijl um Gerrit Rietveld führten die niederländische Kultur in eine glanzvolle Moderne.

Heute gilt das Land der Windmühlen als Mekka der Kreativität in praktisch allen Disziplinen: Kunst, Design, Architektur, Theater, Tanz, klassische und Jazzmusik. Zwei Künste fallen allerdings bei einer Reise in die Niederlande besonders ins Auge: die innovative und abwechslungsreiche Architektur und die Street Art, die vor allem in den großen Städten sehr gut vertreten ist.

 
Essen und Trinken in den Niederlanden
„Es gibt eine niederländische Küche?“ werden sich einige Leser jetzt fragen. Oh ja, und sie ist besser als ihr Ruf! Natürlich ist unser Bild der niederländischen Küche geprägt von den allgegenwärtigen frituurs mit ihren fritjes und frikandels, die wir im Niederlande-Urlaub ja auch sehr gerne aufsuchen. Aber sie allein machen keinesfalls die gesamte Esskultur aus, wie jeder bestätigen wird, der einmal eine Reise in die Niederlande unternommen hat. Hinzu kommen zahlreiche Gerichte, die aus den ehemaligen niederländischen Kolonien ihren Weg in die lokale Küche gefunden haben. 

Traditionell essen die Niederländer fünf Mahlzeiten am Tag: Frühstück (ontbijt), Kaffeepause, Mittagessen (lunch), eine weitere Kaffeepause am Nachmittag und das Abendessen (avondeten), die Hauptmahlzeit des Tages. Zwischendurch wird immer mal ein kopje koffie oder Tee getrunken – viele Niederländer trinken den ganzen Tag Kaffee und der Kaffeekonsum pro Kopf ist einer der höchsten der Welt. Da der Kaffee meist recht gut ist, kommen Kaffeeliebhaber beim Holland-Urlaub bestimmt auf ihre Kosten. Zum Mittagessen trinkt man auch gerne Milch oder Buttermilch.

 Typisch für die Niederlande ist deftiges Essen mit lokalen Zutaten: Fleisch, Fisch, Gemüse, Kartoffeln, Milchprodukte etc. Einige typische Gerichte:

  • uitsmijter: Ein Brot mit Schinken und Käse, darauf zwei Spiegeleier (entspricht etwa dem deutschen „Strammen Max“)
  • pannenkoeken: Pfannkuchen, die süß oder herzhaft, als Hauptgericht oder als Nachspeise verzehrt werden. Beliebt sind etwa spekpannenkoeken oder appelpannenkoeken.
  • stamppot: ein Eintopf aus gestampften Kartoffeln und Gemüse, z.B. Grünkohl oder Endivien. Dazu wird z.B. eine geräucherte Bratwurst (roekworst), oder gebratener Speck und Zwiebeln serviert. Eine Variante ist der Möhreneintopf, der auch mit Rindfleisch gegessen wird, oder die Erbsensuppe, ebenfalls mit Speck.
  • Nasi Goreng Bami Goreng: ein indonesisches Gericht mit Reis oder Nudeln, Hackfleisch, diversen Gemüsesorten und gebratenem Ei, das mit Erdnusssauce serviert wird.

 

Fisch: Sehr beliebt ist der Hering – nicht nur als Matjeshering, sondern auch als Heringssalat und in diversen warmen Gerichten. Aber auch andere See- und Süßwasserfische werden gern gegessen, ebenso wie Muscheln und Krabben.

Käse: Was wäre Holland ohne seinen Käse?  Beim berühmten holländischen Käse handelt es sich in der Regel um halbharte Käsesorten aus Kuhmilch. Vor allem der kugelförmige Edamer wurde bereits im Mittelalter über die Grenzen hinaus gehandelt und gehörte zu den wichtigsten Exportgütern von Holland. Heute weltweit verbreitet ist der Gouda (Goudse kaas), der in großen Laiben mit bis zu 30 Kilogramm Gewicht produziert wird.

Niederländischer Käse wird in unterschiedliche Reifegrade eingeteilt. Der Jonge Kaas ist erst kurz gelagert und schmeckt sahnig mild. Belegen ist die nächste Stufe mit würzigem Geschmack und festerer Konsistenz. Oude Kaas ist die aromatischste und teuerste Lagerstufe. Um Käsesorten aus der Produktion von Bauernhöfen und landwirtschaftlichen Betrieben zu kennzeichnen, sind diese als boerenkaas (Bauernkäse) gekennzeichnet.

Imbissbuden: Die Niederlande haben eine ausgeprägte Imbisskultur entwickelt. Die sogenannten frituurs oder snackbarssind mittlerweile im ganzen Land vertreten und bieten neben Pommes Frites und diversen gebratenen Snacks eine Vielzahl teilweise origineller Gerichte an: etwa patat oorlog (wörtlich „Kartoffelkrieg“) das sind Pommes mit Majo, Zwiebeln und Erdnusssoße, oder kapsalon (wörtlich „Friseursalon“), eine Kombination aus Pommes frites, Dönerfleisch und Salat.

Auch Kuchen, Gebäck und Süßspeisen werden gerne verzehrt – in solcher Vielzahl, dass es zu weit führen würde, sie hier aufzuzählen. Einfach bei der nächsten Reise in die Niederlande probieren.

Getränke: Neben dem schon erwähnten Kaffee und Tee (auf den die Niederlande lange Zeit ein Monopol hatten) sowie Milch und Buttermilch und Kakao trinkt man Wasser, Fruchtsäfte, Wein und natürlich helles und dunkles Bier. Beim Hochprozentigen dominiert Genever, ein Wacholderschnaps ähnlich dem Gin, der in vielen Varianten getrunken wird, ferner Eier- und diverse andere Liköre.

Highlights Ihrer Niederlande-Reise

Regionen und Sehenswürdigkeiten

  • Amsterdam, das „Venedig des Nordens“ – Die Hauptstadt der Niederlande ist zugleich ihre wohl größte Attraktion. Mit ihren unzähligen Grachten, Brücken und Kanäle und durch ihre Nähe zum Meer besitzt die Stadt aus dem 17. Jahrhundert ein einzigartiges Flair. Neben den weltberühmten Museen (Rijksmuseum, van Gogh-Museum, Rembrandthaus…) und Gebäuden (Westerkerk, Stadsschouwburg u.v.a.) ist Amsterdam auch durch seine besondere Atmosphäre ein Muss für jeden, der eine Reise in die Niederlande unternimmt.

 

  • Die Städte und Gebäude des Gouden Eeuw – Von Amsterdam und Haarlem, über Leiden, Den Haag und Delft, bis nach Dordrecht und Middelburg zieht sich eine Kette von Städten, die ihren Aufstieg dem Goldenen Zeitalter der Niederlande verdanken. In jeder dieser Städte findet man Gebäude, Plätze, Museen, die den Reisenden in die Geschichte der Niederlande und in jene legendäre Blütezeit entführen. Und jede einzelne von ihnen ist sehenswert!

 

  • Nationalparks und Naturschutzgebiete – Die Niederlande haben über 20 Nationalparks, die bedingt durch die landschaftliche Vielfalt völlig unterschiedlich aussehen. Ob Dünen auf der Insel Texel, blühende Heidelandschaft in De Hoge Veluwe, oder die Küste der Oosterschelde mit ihren Walen und Meeresvögeln – jeder Park bietet seine ganz eigenen Attraktionen und landschaftlichen Schönheiten und ist einen Abstecher auf Ihrer Niederlande-Reise wert.

 

  • Zeeland – Die südwestlichste Provinz der Niederlande ist vor allem für ihre Strände und Küstenabschnitte bekannt. Aber das Land zwischen den riesigen Scheldearmen hat noch weit mehr zu bieten. Prächtige Handelsstädtchen, die vom Glanz der niederländischen Seefahrt zeugen, Burgen und Dorfkirchen, Pappelalleen und Polderpfade machen Zeeland zu einer der reizvollsten Reiseregionen der Niederlande.

Beliebte Aktivitäten in den Niederlanden: Wandern, Erleben & Entdecken

  • Strand und Meer – Naturgemäß ist Holland prädestiniert für jede Art von Strandurlaub. Dünen- und Wattwanderungen, Segeln auf der Nordsee und mit dem Plattbodenschiff auf dem Ijsselmeer, Schwimmen, Wassersport, Faulenzen am Sandstrand, oder in einem der zahllosen Strandcafés – die Niederlande mit ihren fast 2000 Kilometern Küstenlinie bieten jede Menge Möglichkeiten.

 

  • Städtereisen – Mit ihren zahlreichen großen und kleinen Städten bieten die Niederlande  lohnende Reiseziele für jeden, der Städtereisen liebt. Amsterdam, das Venedig des Nordens, Rotterdam mit seinem beeindruckenden Ensemble moderner Architektur, die Shoppingstadt Den Haag oder die zahlreichen kleinen und mittleren Städte der niederländischen Renaissance locken mit so vielen Sehenswürdigkeiten, dass eine einzige Niederlande-Reise dafür unmöglich ausreicht.

 

  • Sport und Bewegung – Reiten, Schwimmen, Segeln, Windsurfen, Kitesurfen, Laufen und natürlich Fahrradfahren – Holland bietet Sportbegeisterten unbegrenzte Möglichkeiten, ihrem Bewegungsdrang freien Lauf zu lassen. Radwege gibt es zur Genüge, auch zum Wandern eignet sich das flache, zugleich aber erstaunlich vielseitige Land im Westen Europas ganz hervorragend. Nur Bergsteiger kommen bei einem Urlaub in den Niederlanden wohl eher nicht auf ihre Kosten…

 

„Die Kombination aus leichter körperlicher Bewegung mit Kennenlernen der Landschaft und den örtlichen Sehenswürdigkeiten war für mich das besondere an der Reise. Die Polderlandschaft war schon beeindruckend. Auch der Reiseleiter hat einen sehr positiven Eindruck hinterlassen. Der Urlaub war unter den derzeitigen Corona-Bedingungen einfach gut, was an sich schon bewundernswert ist. Darum danke!“

– A. Kura

 

Reisen in die Niederlande: Ein kleiner Leitfaden

Anreise
In den Niederlande-Urlaub werden die Wenigsten vermutlich per Flugzeug anreisen. Dennoch: Amsterdam-Schiphol ist der größte internationale Flughafen des Landes. Daneben gibt es kleinere Flughäfen in Eindhoven, Rotterdam, Groningen und Maastricht.

Zahlreiche Zugverbindungen, sowie Buslinien in den Grenzregionen verbinden die Niederlande und Deutschland. Einer Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln steht also nichts im Wege.

Natürlich kann man auch mit dem eigenen Auto, Motorrad oder Wohnmobil in die Niederlande reisen. Einige Besonderheiten bei den Verkehrsregeln etc. werden weiter unten erläutert.

Einreisebestimmungen
Als EU/Schengen-Bürger ist Ihnen der freie Grenzübertritt in die Niederlande jederzeit gestattet. Trotzdem empfehlen wir grundsätzlich, auf Reisen einen Personalausweis oder Reisepass bzw. eine Kopie desselben mit sich zu führen.

 
Verkehrsmittel: Unterwegs in den Niederlanden
In den Niederlanden ist der öffentliche Personenverkehr bestens ausgebaut. Neben einem dichten Zugnetz umfasst er auch Nah- und Fernbusse, sowie Straßenbahn und Metro in größeren Städten. Alle Verkehrsmittel können mit einer aufladbaren Chipkarte, der OV-Chipkaart bezahlt werden. Da diese Karte aber 7,50€ kostet und der aufgeladene Betrag sich kaum erstatten lässt, greifen Touristen häufig auf Einzelfahrscheine oder Tageskarten zurück, die allerdings etwas teurer sind. Man checkt zu Anfang der Fahrt ein und am Ende wieder aus. Kinder bis zu 4 Jahren fahren kostenlos mit.
Autofahren in den Niederlanden
Allgemein ist das Autofahren in den Niederlanden entspannt und ruhig. Die Regeln sind ähnlich, wie in Deutschland. Es besteht Rechtsverkehr und Anschnallpflicht für alle Insassen. Warndreieck und Verbandskasten müssen mitgeführt werden. Kinder unter 13 Jahren und 135 cm brauchen einen Kindersitz. Die Promillegrenze beträgt 0,5.

Die landesweiten Tempolimits sind:

Innerorts:         50 km/h

Außerorts:        80 km/h

Autostraßen:    100 km/h

Autobahnen:    100 km/h zwischen 6 und 19 Uhr, ansonsten 130 km/h

Parkverbot an gelb markierten Bordsteinkanten oder Fahrbahnrändern. In einer Parkscheibenzone (mit einer blauen Linie gekennzeichnet) darf nur mit einer klassischen Parkscheibe geparkt werden.
Die Niederlande mit dem Rad
NL ist Fahrradland! Hier ist das fiets kein Sportgerät, sondern ein Fortbewegungsmittel im Alltag. Kein anderes Land der Welt verfügt über ein so gut ausgebautes und umfangreiches Radwegenetz, sowohl innerorts, wie zwischen den Gemeinden. Da das Land auch noch sehr flach ist, ist Radfahren selbst für ungeübte Reisende kein Problem. Und es macht Spaß!

Wer nicht mit dem eigenen Fahrrad anreist, kann problemlos eines im Urlaub mieten; im Hotel und auf dem Campingplatz, sicher aber beim örtlichen Fahrradhändler. Die meisten Fahrradverleiher bieten inzwischen auch E-Bikes an.

Radfahren in den großen Städten kann eine hektische Angelegenheit sein, außerhalb davon geht es aber eher gemütlich zu. Wir empfehlen, einen Fahrradhelm zu tragen und sich auch mit dem Fahrrad strikt an die Verkehrsregeln zu halten, denn z.B. Fahren über Rot ist in den Niederlanden genau so wenig erlaubt, wie bei uns.

Rund um Geld und Einkauf
Offizielles Zahlungsmittel ist der Euro. In den Niederlanden gibt es übrigens traditionell keine „Pfennigbeträge“ – alle Preise werden zu jeweils fünf Cent auf- oder abgerundet.

Die meisten Banken und Postämter sind Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Am Samstag sind nur große Bankfilialen und Postämter geöffnet. Geldautomaten mit Cirrus- oder Maestro-Logo findet man überall, auch in kleineren Orten.

Geschäfte sind in der Regel von 09:00 bis 17:30 Uhr geöffnet. Montags öffnen die meisten Geschäfte erst gegen Mittag, dafür an einem Abend pro Woche (meist Donnerstag) bis 21 Uhr.

Supermärkte sind täglich bis 22 Uhr geöffnet, samstags nur bis 20 Uhr. Auch sonntags sind manche Supermärkte geöffnet, das ist aber von Filiale zu Filiale unterschiedlich.
Trinkgelder
In den Niederlanden sind die Umsatzsteuer und ein Bearbeitungsaufschlag in Hotels, Restaurants, Geschäften und Taxis bereits in Ihrer Rechnung inbegriffen. Trinkgeld ist immer gern gesehen, aber nicht verpflichtend. Taxifahrer und Bedienungspersonal bekommen in der Regel 10%. In öffentlichen Toiletten beträgt das übliche Trinkgeld für das Putzpersonal meist 0,50€.

Was kostet wie viel im Niederlande-Urlaub?

Übernachtung im Hotel (Mittelklasse) pro Zimmer 120 €
Übernachtung im Hotel (Top-Kategorie) pro Zimmer 180 und mehr €
Mahlzeit im Restaurant (preiswert) pro Person 10 €
Mahlzeit im Restaurant (Mittelklasse, 3 Gänge für 1 Person) 40 €
Importiertes Bier (0,33 Liter) 4 €
Einheimisches Bier (0,5 Liter) 4 €
Softdrinks (0,33 Liter) 4 €
Wasser (0,5 Liter) 3 €
Kaffee 2,50 €
Taxifahrt (10 km) 25 €
Einzelfahrt im Nahverkehr 3 €

(Stand März, 2021)

 

Tipps für die Telekommunikation in den Niederlanden

Reisende in den Niederlanden können Roaming nutzen, um mit ihrem Handy zu telefonieren. Eine eigene SIM-Karte lohnt sich höchstens bei längeren Aufenthalten, oder wenn man beruflich sehr viel telefonieren muss.

Die Niederlande haben außerdem die höchste Onlinequote in der EU: 93% aller Haushalte verfügen über einen Internetanschluss. Hotels, Ferienhäuser und -wohnungen, Restaurants und Cafés und sogar einige Innenstädte bieten kostenloses WLAN an.

 

Gesetzliche und populäre Feiertage in den Niederlanden

Neben festen und beweglichen kirchlichen Feiertagen, wie paas (Ostern) und kerst (Weihnachten) gibt es einige typisch niederländische Feiertage, etwa den Königinnentag oder den Tag der Befreiung.

  • 1. Januar: Neujahr
  • 27. April: Königinnentag
  • 4./5. Mai Volkstrauertag / Befreiungstag (von der deutschen Besatzung)
  • 3. Dienstag im September Prinsjesdaag (das Königspaar fährt in der Goldenen Kutsche durch Den Haag und der König bzw. die Königin verliest die Thronrede)
  • 5. Dezember Sinterklaas (Fest des hl. Nikolaus, entspricht in Teilen unserem Weihnachtsfest)
  • 31. Dezember Silvester

 

Dazu kommen zahlreiche lokale und regionale Feiertage, wie etwa Karneval oder der vlaggetjesdag im Juni, wenn im Kurort Scheveningen die Saison für den hollandse nieuwe, den diesjährigen Matjeshering, mit einem großen Straßenfest eröffnet wird.

Hinweise zu Recht und Sicherheit
Zu aktuellen Reise-, Zoll- und Sicherheitshinweisen verweisen wir wiederum auf das Auswärtige Amt:

https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/niederlande-node

 

Noch ein Wort zu den beliebten Cannabisprodukten: Cannabis ist in den Niederlanden nicht legal, der Besitz kleinerer Mengen wird jedoch nicht verfolgt. Die legendären coffeeshops sind in einigen Provinzen nur noch für Niederländer zugänglich, in anderen dagegen auch für Touristen. Insgesamt ist die Rechtslage also etwas unübersichtlich; die Niederlande bewegen sich aber derzeit auf eine Politik der Legalisierung zu. Sie wären damit das erste Land Europas, in dem der Anbau, Verkauf und Konsum von Cannabis komplett legal ist.

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